Bridge, was ist das genau?

 

 

Bridge ist mit Sicherheit die Mutter aller Kartenspiele, denn für jemanden, der Bridge beherrscht, sind alle anderen Kartenspiele ein Klacks. Bridge wird weltweit von über 100 Millionen Menschen gespielt und ist somit der am meisten praktizierte Denksport.

 

Das Image, ausschließlich ältere Semester würden dieses Spiel praktizieren, besteht völlig zu Unrecht. Es werden jährlich Europa- und Weltmeisterschaften eigens für Schüler (unter 20 Jahren) und Junioren (unter 25) veranstaltet. In manchen Ländern wird Bridge sogar in den Grundschulen unterrichtet.
So verwundert es nicht weiter, dass Bridge in sehr vielen Ländern auch ganz offiziell als Sport anerkannt ist.

Bridge entstand Ende des 19. Jahrhunderts aus dem in England gespielten Whist. Die Regeln für das moderne Bridge wurden um 1930 von Ely Culbertson geschaffen.

 

Es handelt sich um ein Kartenspiel für vier Personen, wobei von den vier Spielern jeweils zwei eine Partnerschaft bilden. Jeder Spieler nimmt auf einer Seite eines Tisches Platz. Die Spieler einer Partnerschaft sitzen einander gegenüber. Die vier Spieler werden üblicherweise nach den vier Himmelsrichtungen bezeichnet.

 

Das Spiel selbst ist in zwei Phasen unterteilt: das Lizit und das Abspiel der Karten.

1. Das Lizit

 

Dabei geht es darum, durch sogenannte Ansagen über die Lizitkarte mit dem Partner Informationen über die Blätter auszutauschen, ohne dabei zu sprechen. Man versucht auf legale Weise, nach bestimmten Regeln dem Partner mitzuteilen, welche Figuren (Ass, König, Dame, Bube) bzw. wie viele Karten in welcher Farbe (Pik, Herz, Karo, Treff, wobei Pik die ranghöchste Farbe ist, gefolgt von Herz, Karo, Treff) man im Blatt hält. Bei diesem Vorgang verpflichtet sich die/der Höchstbietende, eine gewisse Anzahl an Stichen zu erzielen.

2. Das Abspiel der Karten

 

Der Spieler einer Partei, der den (End-)Kontrakt angesagt hat, wird zum sogenannten Alleinspieler. Die Gegner des Alleinspielers werden Gegenspieler genannt. Der Spieler links vom Alleinspieler spielt zum ersten Stich eine Karte seiner Wahl aus. Der Alleinspieler versucht, die versprochene Anzahl an Stichen zu erzielen. Die Gegenpartei bemüht sich, dies zu verhindern. Das Ziel ist nun, möglichst viele Stiche zu machen, sowohl als Alleinspieler als auch als Gegenspieler.

 

Der Partner des Alleinspielers legt nach dem Ausspiel seine Karten offen auf den Tisch. Diese Karten werden vom Alleinspieler kommandiert. Der Spieler, dessen Karten auf dem Tisch liegen, muss den Weisungen seines Partners folgen und kann in das Spiel nicht mehr eingreifen. Bei der zweiten Phase des Spieles sind daher de facto nur drei Personen beteiligt.

Einige Spielregeln

 

Das Kartenpaket: Bridge wird mit 52 französischen Karten gespielt. Die verwendeten Karten sind A K D B 10 9 8 7 6 5 4 3 2 wobei das Ass die höchste ist. Die 52 Karten werden auf die Spieler aufgeteilt, es erhält daher jeder 13. Es gibt keinen Talon.

 

Spielrichtung: Es wird im Uhrzeiger-Sinn gespielt.

 

Stich: Vier gespielte Karten (von jedem Spieler eine) stellen einen Stich dar. Die höchste gespielte Karte gewinnt den Stich. Wenn Atout (Trumpf) im Spiel ist, gewinnt das höchste zu dem Stich zugegebene Atout den Stich.

 

Mit oder ohne Atout: Es gibt Spiele, wo es Atouts (= Karten einer bestimmten Farbe, die Karten der anderen Farben überstechen können) gibt und solche, wo dies nicht der Fall ist.

 

Farbe bekennen: In jedem Spiel muss die ausgespielte Farbe bekannt (= zugegeben) werden. Man ist aber nicht gezwungen zu stechen, es herrscht also Farbzwang, aber kein Stichzwang.

 

Abwerfen: Hat ein Spieler die zu Beginn eines Stiches ausgespielte Farbe nicht (mehr), so darf er eine Karte einer beliebigen anderen Farbe zugeben. Die Höhe dieser Karte ist irrelevant.

 

Reihenfolge der Stiche: Wer einen Stich macht, muss als erster zum nächsten Stich ausspielen. Dabei darf der Spieler jede Karte von jeder Farbe seiner Wahl spielen. Diese Farbe muss die anderen Spieler wiederum bedienen. Die Reihenfolge der Stiche ist also eindeutig festgelegt.

 

Welche Seite hat wie viele Stiche gemacht: Die bereits zugegebenen Karten legt jeder Spieler umgedreht vor sich hin. Wenn seine Partei den Stich gewonnen hat, legt er die (umgedrehte)Karte senkrecht, anderenfalls waagrecht. So kann jeder nach dem 13. Stich erkennen, wie viele Stiche seine Seite erzielt hat.

 

Alles klar?

 

Wahrscheinlich nicht. Bridge ist ein Denksport, der unheimlich viele Facetten hat und die man wahrscheinlich niemals zur Gänze beherrschen wird. Aber die Auseinandersetzung mit diesem macht Bridge zu einer faszinierenden Sache, die alle, die jemals damit begonnen haben, niemals mehr missen möchten.

 

Schnuppern Sie rein! Lassen sie sich inspirieren. Wir sind uns sicher, Sie werden es lieben.

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